Trainer Vitalis Stankevicius verlässt uns und wird Sportdirektor beim litauischen Meister

Von Mauer in Königsklasse

Publiziert von Raimund Bauer & H. Brandstetter am 5. Mai 2021

Vitalis Stankevicius übernimmt bei Zalgiris Wilna den Posten eines Sportdirektors. Der litauische Meister spielt Champions-League-Qualifikation.

Das ging schnell. Mauer und Trainer Vitalis Stankevicius gehen getrennte Wege. Dabei hofften die Verantwortlichen des Gebietsligisten auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem gebürtigen Litauer. „Er hat in den letzten Jahren tolle Arbeit geleistet“, streut Obmann-Stellvertreter Christoph Hinterholzer dem scheidenden Trainer Rosen.

Ganz überraschend war es aber dennoch nicht. Bereits im Jänner deutete Stankevicius einen möglichen Abgang an. Vor allem die fehlende Planbarkeit im Amateurfußball machte Stankevicius zu schaffen. Bis Dienstag hätte es aber nach einem Weiterverbleib ausgesehen. Doch nach einer Sitzung mit dem Vorstand war die Zusammenarbeit beendet. Der Litauer nahm einen Posten als Sportdirektor in Litauen an. Zumindest informierte er die Verantwortlichen in Mauer davon. „So schwer es mir auch fällt, einen sehr guten Trainer zu verlieren, aber Reisende soll man bekanntlich ziehen lassen“, ergänzt Hinterholzer.

Wer wird Nachfolger?

Die Suche nach einem Nachfolger läuft beim Gebietsligisten auf Hochtouren. Denn auch Mauer möchte mit den Öffnungsschritten ab 19. Mai wieder auf den Platz. Aber stressen lassen will sich Hinterholzer nicht: „Bis zur Saisonvorbereitung wollen wir einen neuen Trainer präsentieren.“ Bis dahin werden die Trainings, die noch im Mai und Juni abgehalten werden, vereinsintern geleitet.

Der scheidende Trainer ersucht um Verständnis für seinen Abschied. „Ich verstehe natürlich die Enttäuschung und den Unmut, den meine Entscheidung beim Verein hervorgerufen hat. Aber so eine Chance ergibt sich für mich wahrscheinlich nur einmal im Leben. Die Sache war seit Jänner im Gespräch, nun verlangte Zalgiris Wilna von mir ein klares Statement. Rückblickend gesehen hat sich diese Möglichkeit auch für mich sehr überraschend ergeben“, erklärt Stankevicius und fügt hinzu: „Es ist für mich eine große Herausforderung, ich habe diesen Schritt sehr genau überlegt, da natürlich auch privat viel dranhängt. Ohne die Zustimmung meiner Familie hätte ich diesen Wechsel nicht vollzogen.“

Er blickt auf eine kurze und spannende Aufgabe beim Gebietsligisten zurück. Seine Aufgabe beim Verein, seine Ziele und Perspektiven wird nun ein neuer Trainer übernehmen müssen. Es gab einen mehrjährigen Plan, der am Ende mit dem Aufstieg in die 2. Landesliga als Eckpfeiler abgesteckt war. Im Vordergrund stand dabei die Entwicklung der jungen Mannschaft. „In zwei Jahren, die jedoch sehr geprägt von den vielen Pausen durch die Corona-Pandemie waren, konnte ich leider nur ungefähr zwanzig Pflichtspiele mit der Mannschaft absolvieren. Das ist zu wenig, um zu zeigen, dass du ein guter Trainer bist. Ich möchte mich beim Verein, dem Vorstand, und den Spielern für die schöne Zeit bedanken, die Trennung erfolgte mit beidseitigem Respekt“, hält Vitalis Stancevicius abschließend fest.

Die Champions League wartet in Litauen

Jetzt freut er sich aber auf eine spannende Reise. Mit Zalgiris Wilna steigt er in die zweite Qualirunde der Königsklasse ein. Der amtierende Meister, mit den Klubfarben grün-weiß, ist ein Traditionsverein in Litauen. 1947 gegründet, vereint er die meisten Fans im Klubfußball in Litauen hinter sich. Von 2013 bis 2016 konnte ohne Unterbrechung der Meistertitel geholt werden. Acht Trophäen glänzen in der Klubvitrine. Zudem stehen dreizehn Pokalsiege in der Statistik. Sieben Superpokalsiege ergänzen die Bilanz des litauischen Spitzenvereins. In der Mannschaft stehen auch Legionäre aus Brasilien und Deutschland. Vor einigen Jahren scheiterte man in der Qualifikation an Red Bull Salzburg, nun soll es in einem nächsten Anlauf vielleicht doch klappen, mit der Teilnahme an der Königsklasse.

 

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