Aus für die Frühjahrsrückrunde

      Schlusspfiff für die Meisterschaft

Publiziert von Wolfgang Wallner am 15. Apr. 2020 auf "Mein Fußball"

ÖFB-Präsidium entscheidet auf Abbruch für die laufende Meisterschaft. Es wird weder Meister noch Absteiger geben.

In seiner außerordentlichen Präsidiumssitzung am Mittwochnachmittag hat der Österreichische Fußballbund die Weichen gestellt. Der Kernpunkt der Beschlussfassung: "Da die Fußball-Saison 2019/20 bis zum vorgesehenen Endtermin am 30. Juni aufgrund der behördlichen COVID-19 Anordnungen nicht vollständig durchgeführt werden kann, werden alle Bewerbe mit Ausnahme der höchsten beiden Männer-Spielklassen und des Männer Cup-Finales beendet." Die Bundesliga erhält die Ermächtigung, die Profibewerbe allenfalls als "Geisterspiele" ohne Publikum auszutragen - sofern die behördlichen Auflagen dies ermöglichen.

Kein Meister, kein Absteiger

Für das Unterhaus (wie auch sämtliche Frauenbewerbe einschließlich der Planet Pure Bundesliga) bedeutet der ÖFB-Entscheid: Die Saison wird nicht gewertet, einen Meister 2019/20 wird's nicht geben. Ebensowenig Auf- und Absteiger. Die Startplätze im ÖFB-Cup werden an jene Vereine vergeben, die von den jeweiligen Landesverbänden nominiert werden. Eine Entscheidung über den Saisonstart 2020/21 macht der ÖFB von den "behördlichen Auflagen" abhängig.

Juristisches Fundament

Entscheidungsgrundlage für das ÖFB-Präsidium war ein Rechtsgutachten, das der Verband beim Linzer Universitätsprofessor Martin Karollus in Auftrag gegeben hat. Die Meisterschaftsregeln des ÖFB würden das Präsidium mit einer Notfallkompetenz (§ 32, "für unvorgesehene Fälle") ausstatten. Bei seiner Entscheidung sei der Verband an das eigene Regelwerk gebunden, das Vertrauen der Vereine darauf schützenswert. Ein nachträgliche Änderung (etwa punkto Auf- und Abstieg) sei daher nicht zulässig. 

Eine Meisterschaft im Sinne der ÖFB-Meisterschaftsregeln setze voraus, dass jeder gegen jeden zumindestens zweimal gespielt. Aktuell seien die Bewerbe nicht so zu Ende zu führen, wie sie begonnen worden sind. Demnach könne man sie auch nicht werten, argumentiert der Jurist. Eine Auffassung, der sich das ÖFB-Präsidium am Mittwoch angeschlossen hat.

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